Weitere Fällungen für Innenstadtparkhaus - VERHINDERN!


Am Löbertor soll ein Parkhaus gebaut werden. Dafür müssen 27 von 35 Bäumen, die hier stehen, gefällt werden. Ein "Ausgleich" für diese Fällungen findet nur zu einem kleinen Teil an Ort und Stelle statt.


Die BI "Stadtbäume statt Leerräume" hat ein Faltblatt für die Anwohner gestaltet (siehe unten).
Darin informiert sie zum einen über das Bauvorhaben. Gleichzeitig will sie damit eine öffentliche Diskussion zu der Frage anschieben, wie denn die jetzigen Parkplatzflächen an der Eichenstraße, die durch den Parkhausneubau wegfallen, künftig genutzt werden.

 

Werden diese auch bebaut? Oder nutzt man sie, um den Hirschgarten zu erweitern und damit wieder etwas Grün und Bäume in die immer dichter werdende Innenstadt zu bringen?

 

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Faltbaltt Löbertor
Baumfällungen am Löbertor
Faltblatt zum Löbertor - Ansicht komple
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Erfurter Baumdenkmäler

Soll so Ihr Lieblingsbaum enden?

Der Vieselbacher Ortsteilbürgermeister ist entsetzt, dass die Linde einfach gefällt wurde - obwohl alle Baupläne ihren Erhalt vorsahen.

Leider hatte der Bürgermeister zuvor der Selbstverpflichtung der Stadt zu mehr Baumschutz NICHT zugestimmt.

Und wenn er die Linde als Baumdenkmal vorgeschlagen hätte, wäre das vielleicht auch nicht passiert...

Hier die Webseite des Ortes mit dem offenen Brief des Bürgermeisters an die Stadtverwaltung:
https://vieselbach-wallichen.de/

 

Achten Sie auf Ihre Bäume!

Bäume können als Denkmäler auf Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes § 28  geschützt werden.


Sie können wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit geschützt werden. Oder aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen.

 

Hier sind die bestehenden Baumdenkmäler in Erfurt gelistet (in der 2. Tabelle, unten):
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Naturdenkmale_in_Erfurt

Hier kann man sich sechs bemerkenswerte Bäume Erfurts (oder irgendwo anders in Deutschland) ansehen: www.baumkunde.de/baumregister/

 

Welche weiteren Kandidaten gibt es in Erfurt?

Senden Sie uns Ihre Vorschläge als Bilder. Und wenn Sie auch der Stadt vorgeschlagen werden sollen, bitte mit Standort und warum es ein Baumdenkmal werden soll!

Die ersten Bilder sehen Sie hier im Slider!

Sammlung bis Ende März!


Bäume in Erfurt schützen und mehren

Bäume in der Stadt leben prekär. Wir wollen sie pflegen und Fällungen oder Kappungen vermeiden helfen.

Denn nirgendwo sind Bäume so unmittelbar wichtig für unsere Lebensqualität wie hier, in der Stadt.

 

Stadtbäume

  • filtern unsere Luft von Staub, Bakterien, Pilzsporen, Stickoxiden u.ä. (7.000 kg/Jahr*),
  • produzieren Sauerstoff (370 l/Stunde*),
  • kühlen die Luft an heißen Sommertagen durch Verdunstung (400 l Wasser/heißer Sonnentag*),
  • bremsen durch Beschattung die weitere Aufheizung von Asphaltflächen, Fassaden u.ä.,
  • schwächen Schallreflexionen zwischen Häuserfronten,
  • lassen Autofahrer durch die optische Verengung des Straßenraumes langsamer werden,
  • gestalten Räume,
  • sind an sich schön,
  • haben vielerlei positive Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Menschen,
  • bieten - nebenbei bemerkt ;-) - auch anderen Lebewesen als uns Menschen ein paar Vorzüge.

Quelle: Bund  Naturschutz in Bayern e.V. (2017): Aktionsleitfaden Zukunftschancen für Freund Baum

*bezieht sich auf einen durchschnittlichen Laubbaum von 15-20 Metern Höhe bei einem Jahresniederschlag von 800 mm. Jahresniederschlag Erfurt (Durchschnitt von 1981-2010): 540 mm (www.wetterkontor.de)

 

Gute Frage:

Was passiert, wenn man alle Bäume einer Stadt fällt?

Dieses englischsprachige Video der Earthschool zeigt historische und aktuelle Beispiele aus der ganzen Welt.

 



Bäume pflegen

 

Die Grüne Liga Thüringen bietet eine Weiterbildung zur/zum Streuobst-fachwirt/in an, die nebenberuflich gemeistert werden kann. Man lernt von ausgewiesenen Fachleuten alles über Obstbäume.

Streuobstwiesen sind die artenreichsten Biotope unserer Kulturlandschaft. Es wäre sehr viel gewonnen, würden alle Thüringer Streuobstwiesen gut bewirtschaftet werden. Kaufen Sie sich eine! Und wenn das nichts für Sie ist - kaufen Sie Saft von Thüringer Streuobstwiesen!

 

Empfehlenswerte Baumpfleger*innen in Erfurt sind zum Beispiel

G. Härle 

Der Grüne Dienst

oder G. Langlotz

 



Bäume schützen


Die kommunalen Baumschutzsatzungen dienen dem Schutz der Bäume auf Privatgrundstücken. Hier die Erfurter.

 

In Erfurt gibt es neben dem BUND und uns eine aktive Bürgerinitative für mehr "Stadtbäume statt Leerräume". Sie ist sehr engagiert und erfolgreich und bietet einen Newsletter zu allen aktuellen Themen rund um Baumschutz in Erfurt.

 

Großes Thema Ende 2019 waren von der Stadt geplante Fällungen von über 70 Bäumen im Geschützten Landschaftsbestandteil "Petersberger Wäldchen", das durch einen sogenannten, für die BUGA 2021 geplanten "Bastionskronenpfad" zerschnitten werden sollte. Da schon im Herbst 2019 "sofort", aus "Verkehrssicherungsgründen" und wegen einer angeblichen (wissenschaftlich nicht zu haltenden) Gefahr der Verbreitung eines Pilzes gefällt werden sollte, hat der BUND ein Gegengutachten beauftragt.

 

Dieses kam zu dem Schluss, dass zum Zeitpunkt der Begutachtung nur 10 Bäume aus Verkehrssicherungsgründen gefällt oder die Krone gestutzt werden müsste. Im Eilverfahren hat das Verwaltungsgericht Weimar der Klage des BUND entsprochen und Eingriffe nur an 5 Bäumen erlaubt (Urteil vom 11.2.2020). In Schreiben an dieses Verwaltungsgericht versuchte die Stadt, den sachlichen Argumenten des BUND durch falsche und unsachliche Behauptungen (erfolglos) zu begegnen.

 

Gartenamtsleiter Döll mischte sich dann ein und ließ sich von einer regionalen Tageszeitung exklusiv interviewen. Er zeigte sich darin als besorgter, braver Amtsmann, dem von verantwortungslosen Ideologen Steine in den Weg gelegt werden würden. Etwas subtiler diskreditierte er die Gutachterinnen des BUND durch Falschaussagen über das Gutachten und legte ihnen sogar völlig erfundene, falsche Worte in den Mund, die diese als verantwortungslos darstellten.

 

Das Vertrauen in diese Stadtverwaltung ist für uns damit auf unter Null gesunken.

 

In der Hauptverhandlung suchte die Richterin nach einem salomonischen Urteil und beschloss schließlich, dass dem BUND auf der Fläche des Wäldchens, die weiter als 20 Meter vom Weg entfernt ist, gefolgt wird. Sind sich Stadt und BUND auf dem 20 Meter Streifen entlang des Weges nicht einig, darf die Stadt entscheiden, muss aber an Ort und Stelle pro gefälltem Baum einen neuen nachpflanzen.

 

Das bedeutet, dass viel mehr Bäume stehen bleiben müssen als gefällt werden dürfen. Auch wenn die lokale Presse in Dienstbarkeit für die Stadt dies ein bisschen anders dargestellt hat ...

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Stellungnahme im Auftrag des BUND
GLB Petersberger Wäldchen_ Fachliche Ste
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Bäume mehren


Machen ist wie wollen, nur krasser!

Zum Beispiel hier: www.bergwaldprojekt.de

 



Literatur


Eine bildreiche pdf von Prof. Borchardt (Landschaftsarchitekt):
"Heißes Pflaster für Stadtbäume. Besser verstehen, besser beistehen."

 

Interessante Informationen zum Thema hat der BN (Bund Naturschutz in Bayern e.V.) hier aufbereitet. Größtenteils kostenfreie Infomaterialien können hier bezogen werden.


Platanenallee in Katalonien (im Winter).
Platanenallee in Katalonien (im Winter).